Die Sicherheit und Minimierung von Unfallrisiken gehört zu den wesentlichen Aufgaben von Jürg Dreier, BFU-Beauftragter der Gemeinde und Schulhausabwart der Primarschule und Kindergarten Eich in Kleinlützel. In seinem Schulgebäude geht es tagtäglich munter zu. Es ist schier unmöglich, dass Lehrpersonen, Sekretariat oder er selbst ständig alle Treppen, Türen und Fenster als mögliche Verletzungsquelle überwachen. Im zweiten Teil unserer Blogreihe erklärt er, worin die Vorteile innovativer Sicherheits- und Schliesssysteme zum besseren Schutz vor allem jüngerer Kinder liegen und welche Modernisierungen in Kleinlützl in der Planung sind.
Welche technischen Möglichkeiten gibt es, um Unfälle im Schulalltag effektiv zu vermeiden?
Eine wichtige Option ist die Investition in sichere und barrierefreie Schliesssysteme. Gerade jüngere Kinder haben im Schulalltag meist andere Dinge im Kopf und nehmen dadurch mögliche Gefahrenquellen kaum wahr. Deshalb ist es für mir sehr wichtig, dass die Türen für unsere Kinder und mobil eingeschränkte Personen leicht zu öffnen sind.
Deshalb mache ich mich unter anderem dafür stark, dass wir in Kleinlützel sukzessive auf leichtgängige Türen für die Kleinsten und mobil eingeschränkten Personen auf unserem Gelände umrüsten. Idealerweise sind das intelligente Systeme, die gleichzeitig alle Anforderungen für moderne Flucht- und Rettungswegtechnik erfüllen. Denn es kommt vor, dass Schüler die Fluchtwegtüren zum unbemerkten Ausbüchsen nutzen wollen. Wenn diese Türen allerdings über ein zeitverzögertes Öffnungssystem verfügen, das vor dem Öffnen einen Alarm auslöst, lässt sich dieses Risiko deutlich reduzieren – trotzdem bleiben die Fluchtwege dann noch frei zugänglich und gesichert.
Beim Thema Türen und Kinder denkt man häufig an eingeklemmte oder gequetschte Finger. Wie lässt sich dieses Risiko im Schulalltag reduzieren?
Wir sind in der Primarschule und Kindergarten Eich bisher glücklicherweise von solchen schmerzhaften Unfallszenarien verschont geblieben. Was nicht heisst, dass es in diesem Kontext keine Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Spezialhersteller wie ASSA ABLOY zum Beispiel bieten zertifizierte Fingerschutzprogramme für Schulen und Kindertageseinrichtungen an. Darin enthalten sind Fingerschutzrollos und Abdeckprofile, mit denen sich potenzielle Klemmstellen an Nebenschliesskanten von Türen sehr gut absichern lassen.
Wo sehen Sie ausserdem noch Handlungsbedarf bzw. welche Modernisierungsmassnahmen plant die Gemeinde Kleinlützel gerade?
Unsere gesamte Schliesstechnik soll im laufenden Jahr noch modernisiert und auf eine elektronische Systemlösung umgestellt werden. Alle Gemeindegebäude – also nicht nur unsere Schule – sind dann in einem einzigen System vereint. Das wird den bisherigen Organisationsaufwand erheblich reduzieren und uns entlasten, weil die Verwaltung der Schliessanlage dann sehr komfortabel über einen Softwaremanager geregelt wird. Über diesen lassen sich auch zeitlich begrenzte Zutrittsberechtigungen einrichten, beispielsweise für Vereine oder Mietergruppen. Mit einer elektronischen Schliessanlage können auch verloren gegangene oder entwendete Schlüssel leicht gesperrt oder einfach ausprogrammiert werden – ohne Austausch des ganzen Systems. Man kann also durchaus sagen, dass ich mich schon sehr auf den Tag freue, an dem der Gemeinderat sein ’Go’ für die geplante Modernisierung gibt.