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Weniger Unfälle im Schulalltag: Die BFU weiss, wie!

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Geländer, Treppen, Türen oder Beleuchtung – Es gibt viele Bereiche in einem Schulhaus oder Kindergarten, bei denen besonders auf die Sicherheit und Minimierung von Unfallrisiken geachtet werden muss. Umso besser, wenn der zuständige Schulhausabwart gleichzeitig auch Gemeinde-Beauftragter der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) ist. In unserer zweiteiligen Blogreihe beantwortet Jürg Dreier, Schulhausabwart der Primarschule und Kindergarten Eich in Kleinlützel, Fragen zu seinem Ehrenamt bei der BFU und zu den sicherheitsrelevanten Herausforderungen und Weiterentwicklungen im täglichen Einsatz für seine Schule.

Laut Schätzungen des BFU verletzen sich in Schweizer Schulen, Kindergärten, Tagesstätten oder Universitäten jedes Jahr über 12.000 Personen bei einem Unfall, darunter auch immer wieder Quetschungen oder eingeklemmte Finger an Türen mit Knochenbrüchen oder Schlimmerem als Folge. Wie genau kommt da die BFU ins Spiel und was ist deren konkrete Aufgabe?

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung versteht sich als Kompetenzzentrum, welches forscht und berät, damit in der Schweiz weniger folgenschwere Unfälle passieren. Denn erwiesenermaßen lassen sich sehr viele der jährlich gemeldeteten Unfälle durch geeignete Maßnahmen verhindern. Das gilt sowohl im öffentlichen Kontext, als auch zu Hause, in der Freizeit und beim Sport. Dafür hat die BFU seit über 80 Jahren einen öffentlichen Auftrag, jede Schweizer Gemeinde muss inzwischen einen BFU-Beauftragten ernennen. In Kleinlützel habe ich vor einigen Jahren und nach entsprechenden Schulungen diese beratende Funktion im Ehrenamt übernommen. Dabei ist eine meiner Aufgaben, Unfallrisiken in öffentlichen Anlagen zu erkennen und durch aktive Beratung bzw. Vorschläge für passende Präventionsmaßnahmen im Vorfeld reduzieren zu können. Aktuell berate ich aber sehr viel häufiger bei Fragen zu privaten Projektvorhaben, wenn beispielsweise ein Kinderspielgerüst im eigenen Garten unfallsicher geplant werden soll oder es allgemeine Rückfragen zu geltenden Sicherheitsnormen und Bauvorschriften gibt.

Wie lässt sich ihre Beratertätigkeit für die BFU mit ihrem festen Job als Schulhausabwart vereinbaren?

Sehr gut. Ich bin seit 26 Jahren in meinem Beruf als Schulhausabwart tätig und habe durch die zusätzliche BFU-Beraterfunktion noch einiges dazu lernen dürfen. Eine Win-win-Situation, denn dieses Wissen setze ich seitdem sehr bewusst auch bei meiner täglichen Arbeit zur Instandhaltung der mit anvertrauten Liegenschaften ein. Ich habe einen schärferen Blick für Gefahrenquellen bekommen und erfahre über die BFU unmittelbar und kurzfrisitg von neuen sicherheitsrelevanten Regelungen. Zum Beispiel hat sich viel getan im Bereich Barrierefreiheit oder bei den Materialanforderungen für Kleinbauteile.

Mit welchen Herausforderungen im Bezug auf die Sicherheit im Schulhaus werden sie täglich konfrontiert? Welche Unfälle passieren?

Aktuell halten uns die AHA-Regeln und Hygienemaßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie natürlich zusätzlich auf Trab. Das wird nicht leichter dadurch, dass ich die Kinder auf dem Schulgelände regelmäßig wegen unerlaubter Kletterspiele zurecht weisen muss. Dazu kommen noch die allgemeinen Gemeindeaufgaben wie Spielplatzkontrollen, Pflege von Grünflächen und ähnliches. Glücklicherweise passieren Unfälle in meinem Verantwortungsbereich aber wirklich selten. Und wenn, dann sind es in der Regel kleine Schnittwunden vom Basteln mit Scheren und Cuttern oder aufgeschürfte Knie – ganz selten auch mal ein Knochenbruch. Ideen für Verbesserungspotenziale gibt es natürlich immer. Seit Jahren wünsche ich mir zum Beispiel, dass wir ein System etablieren, mit dem die Türen für unsere Kleinsten auf dem Gelände leichtgängiger werden und eingeklemmte Finger erst gar nicht passieren. In diesem Zusammenhang berät der Gemeinderat aktuell darüber, unsere gesamte Schließanlagentechnik umzurüsten und zu modernisieren.

Worin die Vorteile einer Modernisierung der Sicherheitstechnik in der Primarschule und Kindergarten Eich liegen, berichtet uns Herr Dreier im zweiten Teil des Interviews.

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