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So funktioniert erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement im eigenen Unternehmen

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Tabea D‘Anna ist seit knapp vier Jahren als Projektleiterin unter anderem für Nachhaltigkeitsthemen bei der ASSA ABLOY (Schweiz) AG zuständig und berichtet im Interview über ihre leidenschaftliche Aufgabe und die zukünftigen Nachhaltigkeitsprojekte an den Standorten in Richterswil und Kleinlützel.

Tabea, was ist deine konkrete Aufgabe, wenn es um die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele von ASSA ABLOY in der Schweiz geht?

Als Projektleiterin verantworte ich die Nachhaltigkeitsprojekte bei uns, die eher herausfordernd und manchmal auch unbequem im Tagesgeschäft sind. Also grössere Nachhaltigkeitsinitiativen, die teilweise mit tiefgreifenden Einschnitten im Arbeitsalltag während deren Umsetzung einhergehen können und deswegen gemeinsam mit der Geschäftsleitung umsichtig und detailliert im Voraus geplant werden müssen.

Was sind das zum Beispiel für Projekte?

Eines meiner ersten grossen Projekte in diesem Zusammenhang waren die energetischen Renovationen der Standorte in Richterswil und Kleinlützel, mit denen wir ein wichtiges Hauptziel unseres Nachhaltigkeitsprogramms 2025 erreichen wollten. In meiner Verantwortung lag unter anderem die Begleitung und Auswertung der externen Gutachten zum Status-quo sowie die Analyse und der Vergleich verschiedener alternativer Energiequellen als Entscheidungsgrundlage für die Modernisierung. Letztendlich haben wir durch die Umstellung auf Pelletheizungen den gesamten CO2-Ausstoss so erfolgreich reduzieren können, dass die ursprünglichen Reduktionsziele bereits heute deutlich überschritten sind.

Im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht ist mehrfach zu lesen, dass die gesetzten Ziele teilweise übererfüllt werden, so auch bei der Deckung des eigenen Strombedarfs durch die neuen Photovoltaikanlagen. Wie lässt sich das noch toppen?

Wir haben mit den bisherigen Massnahmen schon eindrückliche Erfolge erzielt und sind auch stolz, dass wir unsere eigenen Ziele zum Teil deutlich übertreffen. Allerdings stehen wir gleichzeitig auch an einem Punkt, an dem die „low hanging fruits“ – wie ich sie nenne – geerntet sind und neue Herausforderungen auf uns warten. Stichwort: Maschineneffizienz.

Es wird im nächsten Schritt darum gehen, unsere Produktionsprozesse, vor allem aber die Performance unserer Maschinen und Produktionsanlagen genauestens zu prüfen, um zum Beispiel Stromschleudern und -lacks zu identifizieren, die ein enormes Einsparpotenzial bergen. Seit der Installation und Inbetriebnahme einer neuen Laserschneidanlage im letzten Jahr zum Beispiel, konnten wir in den ersten sechs Monaten schon etwa 100 MWh Strom einsparen. Aktuell läuft ein Projekt, welches uns bei umfassenden Analyseprozessen im Bereich von Gebäude- und Produktionsanlagen unterstützt.

Wie hat man sich diesen Analyseprozess genau vorzustellen?

Dahinter steht ein Tool, welches erlaubt den Energiefluss zu messen, proaktiv zu verwalten und optimieren zu können. Dafür werden Maschinen, Anlagen und ähnliches mit eigenen Messpunkten versehen, um so Echtzeitdaten zu sammeln und uns in der Auswertung dabei zu unterstützen, Schwachstellen aufzudecken und dann effektiv beheben zu können. Kollegen aus Richterswil und Kleinlützel sind hier im Lead und treiben die Implementierung dieses Tools voran.

Das klingt nach sehr viel Arbeit. Wie hält man da die Motivation hoch?

Tatsächlich gibt es keinen Grund sich auf bisherigen Erfolgen auszuruhen, es gibt noch sehr viel zu tun. Wir können uns dabei sehr glücklich schätzen, dass alle Kolleginnen und Kollegen in der Schweiz so engagiert dabei sind und den Weg mitgehen. Ich sehe es auch als unsere Aufgabe, das Bewusstsein für die ASSA ABLOY Nachhaltigkeitsthemen ständig zu schärfen und weiterzuentwickeln. Sehr gut kommen zum Beispiel die an häufig frequentierten Touchpoints wie etwa im Gang zur Kantine oder in die Produktionshallen etablierten Infoscreens an, die Echtzeit-Evaluationen unserer wichtigsten Nachhaltigkeitsparameter zeigen. Auch in den Belegschaftsmeetings werden die Mitarbeiterprojekte und übergeordneten Nachhaltigkeitsinitiativen als eigenes Thema behandelt.


Was sind eure nächsten grossen Meilenstein-Projekte?

Das nächste Ziel werden Massnahmen sein, mit denen wir Scope 3 des GHG-Protocols in Angriff nehmen wollen. Tatsächlich nehmen wir aktuell die vorgelagerte Lieferkette sowie unsere Forschung und Entwicklung genau unter die Lupe. Allerdings ist dazu noch mehr Know-how in unseren eigenen Reihen gefragt. Deswegen ist für mich das Empowerment unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort eine ebenso wichtige Säule des Nachhaltigkeitsengagements. Ein internes Team beschäftigt sich gerade stark mit der Datenerhebung, um unsere IST-Situation hinsichtlich Scope 3 umfassend zu analysieren. Im weiteren Prozess wird es dann darum gehen, aus den Erkenntnissen konkrete Ideen zu entwickeln, die uns in unserem Nachhaltigkeitsanspruch weiter voranbringen und neue Benchmarks setzen.

Momentan überprüfen wir alle Materialien, die für unsere Produkte verwendet werden. Unser Ziel ist es, diese durch neue Stoffe mit geringeren CO2-Emissionen zu ersetzen. Dazu verwenden wir beispielsweise vermehrt recycelte Materialien, was die CO2-Emissionen erheblich reduziert. Als weitere Massnahme ermitteln wir das Gewicht aller Komponenten und minimieren es nach Möglichkeit, was ebenfalls zur Treibhausgas-Reduzierung beiträgt.

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Tabea D’Anna

Operations Project Manager